Typisch Alpaka - Wissenswerte Grundlagen
Alpakas und Lamas haben ihren Ursprung in Südamerika und werden deshalb als Neuweltkameliden bezeichnet - in Abgrenzung zu Kamelen der "Alten Welt", dem einhöckrige Dromedar, dem zweihöckrigenTrampeltier oder dem Baktrianischen Kamel.
Neuweltkameliden können 20 bis 25 Jahre alt werden. Alpakas sind die "kleinen Geschwister" der Lamas, haben eine Schulterhöhe zwischen 80 und 100 cm und wiegen ausgewachsen im Durchschnitt zwischen 60 und 80 kg. Lamas sind deutlich größer und schwerer und sind von Alpakas durch die typischen bananenförmigen Ohren und die wenig bewollten Beine gut zu unterscheiden.
Ein Mal im Jahr wird geschoren, und zwar im Frühjahr bevor es sehr warm wird. Zu dieser Zeit ist das Vlies von Alpakas zwischen 80 und 160 cm lang und bei Temperaturen über 15° beginnen die Tiere zu schwitzen. Insbesondere hochtragenden Stuten und kleinen Fohlen machen hohe Temperaturen zu schaffen, vor Kälte sind sie dagegen durch den hohen Isolationsgrad des Vlieses sehr gut geschützt. Auch Temperaturen bis -15° sind meist kein Problem, eher länger anhaltende Sommertemperaturen über 30° mit wenig Abkühlung in der Nacht.
Alpakas und Lamas bekommen in der Regel ein Fohlen pro Jahr, das sogenannte "Cria", wie es in Peru heißt. Die Stuten heißen dort "Hemra" und die Hengste sind "Machos". Die Trächtigkeit dauert durchschnittlich 345 Tage, kann sich aber durchaus auch mal auf 376 Tage ausdehnen - das ist die höchste Tragezeit, die wir auf unserer Farm bisher hatten (und wir sind sicher, dass wir uns nicht verrechnet haben...). Die Fohlen wiegen bei der Geburt zwischen 6 und 10 kg, wobei wir Fohlen mit einem Geburtsgewicht unter 7 kg zu Beginn etwas intensiver "überwachen". Überhaupt versuchen wir, bei der Geburt zumindest in der Nähe zu sein, inbesondere bei erstgebärenden Stuten. Ab dem zweiten Fohlen haben die Stuten schon Erfahrung und bekommen das meistens sehr gut alleine hin. Wobei - unser Eindruck ist, dass manche Stuten es ausdrücklich mögen und wollen, wenn wir bei der Geburt dabei sind, andere Stuten dagegen warten so lange, bis wir endlich weg sind.
Die Fohlen kommen - mit wenigen Ausnahmen - vormittags zwischen 6.00 Uhr und 14.00 Uhr auf die Welt. Das liegt daran, dass die Mamas ihre Babys nicht trockenlecken. Die Fohlen müssen also tagsüber abtrocknen, bevor es abends wieder kühl wird. In den Anden liegen die Nachttemperaturen an 300 Tagen im Jahr bei rund 0° und ein nasses Fohlen würde frieren. Ungefähr eine halbe Stunde nach der Geburt machen die Fohlen ihre ersten Aufstehversuche. Nach etwa ein bis zwei Stunden schaffen sie es in der Regel alleine an das Euter der Mutter. Manche Fohlen finden das Euter auf Anhieb und manche Fohlen stellen sich ausgesprochen "dusselig" an. Da haben wir Menschen dann schnell das Bedürfnis zu helfen. Deshalb heißt es oft: "Das wichtigste Hilfsmittel für eine Alpakageburt ist ein Strick - und zwar, um den Menschen die Hände zusammenzubinden".